Som­mer­li­ches Wild­ge­mü­se

Vor­rä­te an­le­gen mit fri­schem Wild­ge­mü­se im Spät­früh­ling und Früh­som­mer

Wiesenbärenklau
Junger Trieb vom Wiesenbärenklau

En­de Mai bis Mit­te Ju­ni ist die bes­te Zeit, um som­mer­li­ches Wild­ge­mü­se zu ern­ten. Sehr nahr­haft und an den rich­ti­gen Stand­or­ten in gro­ßer Men­ge wachs­end sind hier vor al­lem Wie­sen­bä­ren­klau und Sumpf-Gän­se­dis­tel zu nen­nen. Zur Blü­te kom­men bei­de erst spä­ter, doch dann sind de­ren Blät­ter zu fa­se­rig zum Ver­zehr. Jetzt sind sie schon so weit ge­wach­sen, dass sich die Ern­te lohnt und de­ren fri­sches Grün noch zart und be­son­ders lec­ker ist. Bei­de Ar­ten wach­sen vor­wie­gend in feuch­ten und nähr­stoff­rei­chen Ha­bi­ta­ten, al­so bei­spiels­wei­se in Fluss­au­en und am Rand von Nie­der­moo­ren.

Sumpf-Gänsedistel
Sumpf-Gänsedistel

Die Sumpf-Gän­se­dis­tel mag es da­bei sehr feucht, wächst ger­ne di­rekt am Fluss­ufer oder in der Nä­he von dau­er­haf­ter Stau­näs­se. Der Wie­sen­bä­ren­klau mag es nicht ganz so nass und ist da­her eher et­was hö­her am Fluss­ufer oder auf Wie­sen zu fin­den, die ge­le­gent­lich über­flu­tet wer­den oder Grund­was­ser­an­schluss ha­ben. Bei­de Ar­ten be­nö­ti­gen reich­lich Stick­stoff in Form von Nit­rat; in sau­ren, nähr­stoff­ar­men Hoch­moo­ren wird man sie da­her nicht fin­den.

Bei­de Pflan­zen kann man roh es­sen, bei­spiels­wei­se als Sa­lat. Aus dem Bä­ren­klau kann man auch ei­nen her­vor­ra­gen­den Smoo­thie zu­be­rei­ten. Bei­de eig­nen sich auch zum Ko­chen oder Schmo­ren. Wuss­ten Sie et­wa, dass der ori­gi­na­le Borschtsch gar nicht mit Ro­te Bee­te zu­be­rei­tet wird, wie man ihn heu­te so­gar in Russ­land nur noch so be­kommt, son­dern mit Wie­sen­bä­ren­klau?

Um das gan­ze Jahr hin­durch die­se lec­ke­ren Vi­ta­min- und Mi­ne­ra­li­en­lie­fe­ran­ten zur Ver­fü­gung zu ha­ben, kann man jetzt Vor­rä­te da­von an­le­gen. Die ei­ne Mög­lich­keit ist na­tür­lich, die Blät­ter und Sten­gel roh oder kurz blan­chiert ein­zu­frie­ren. Be­son­ders vi­ta­min­scho­nend und über al­le Ma­ßen schmack­haft kann man den Bä­ren­klau kon­ser­vie­ren, in­dem man ihn si­liert, al­so milch­sau­er ver­gärt und so kommt er dann auch in den Borschtsch.

Wei­te­re Pflan­zen, de­ren Grün jetzt ge­ern­tet wer­den kann, sind Rain­kohl, Taub­nes­seln, Brenn­nes­seln und Klett-Lab­kraut. Sie al­le eig­nen sich für Schmor­ge­rich­te, Brenn­nes­seln und Klett-Lab­kraut auch als Grund­lage für ei­nen Smoo­thie oder ein Gas­pa­cho.