Fachberater/-in für Selbstversorgung mit essbaren Wildpflanzen (AFU)
Viele denken bei dem Begriff essbare Wildpflanzen an Kräuter, vielleicht sogar an sogenannte Küchenkräuter zum Würzen oder an Heilkräuter. Zum einen haben Kräuter im botanischen Sinn jedoch eine andere Bedeutung und zum anderen bieten uns wilde Pflanzen so viel mehr und das durchs gesamte phänologische Jahr hindurch. Vom Vorfrühling bis in den Hochsommer bringen das Grün der frisch ausgetriebenen Pflanzen und bald auch deren Blüten reichlich Vitamine, Mineralien, Antioxidantien und viele weitere wichtige sekundäre Nährstoffe für eine gesunde und leckere Ernährung auf den Tisch. Vom Spätsommer bis in den Herbst folgen die süßen Früchte, die neben viel Energie auch die für ein gesundes Mikrobiom wichtigen Pektine liefern. Schließlich reifen viele Nüsse, die uns mit essentiellen Fettsäuren versorgen und bald darauf das wilde Wurzelgemüse mit seinen für das Mikrobiom ebenso wichtigen Inulinen. Wildpflanzen enthalten viele weitere wichtige Inhaltsstoffe wie etwa Bitterstoffe und ätherische Öle, die den Produkten der industriellen Landwirtschaft weitgehend fehlen.
Doch welche Wildpflanzen sind essbar? Und welche Pflanze enthält welche Inhaltsstoffe und wie ist deren physiologische Wirkung?
Mit der Teilnahme am Zertifikats-Lehrgang Fachberater/in für Selbstversorgung mit essbaren Wildpflanzen (AFU) gelingt es Ihnen schnell, sich mit essbaren Wildpilzen selbst aus der Natur zu versorgen. Die sichere Bestimmung der wichtigsten essbaren Wildpflanzen wird ebenso vermittelt, wie eine profunde Kenntnis von Habitaten und Biotopen, die es Ihnen ermöglicht, am richtigen Ort zur richtigen Zeit die gesuchten Pflanzen zu finden. Genau schauen wir uns an, welche Pflanzen welche Stoffe enthalten und wie diese im menschlichen Organismus wirken.
Die Weiterbildung schließt mit einer Prüfung ab, die leicht zu bestehen ist, wenn man aktiv an dem Kurs teilgenommen hat. Das Zertifikat gibt Multiplikatoren, die ihr Wissen weitergeben möchten, eine solide fachliche und rechtliche Grundlage.
Kursinhalte:
Der Kurs dauert zehn (10) Tage und erfolgt an mehreren Wochenenden im Frühling und Herbst. Die genauen Termine können Sie dem jeweiligen Anmeldeformular entnehmen. Die Teilnehmer erhalten ein ausführliches Skript, das insbesondere folgende Inhalte umfasst:
- Modul 1:
- Einführung Selbstversorgung mit essbaren Wildpflanzen
- Kulturgeschichte der Selbstversorgung aus der Natur
- Rechtliches
- Fuchsbandwurm, Zecken & Co.
- Allgemeine Ökologie von Pflanzen
- Grundlagen der Habitate und Biotope von Pflanzen
- Modul 2:
- Bodenparameter
- Bodenschichten
- pH-Wert
- Körnigkeit
- Nährstoffgehalt
- Klima und Wetter
- Zeigerpflanzen
- Pflanzengesellschaften
- Bodenparameter
- Modul 3:
- Inhaltsstoffe von Wildpflanzen
- Physiologische Wirkung von Wildpflanzen
- Wildpflanzen als Bestandteil regelmäßiger Ernährung
- Prävention und Gesundheitsförderung mit Wildpflanzen
- Modul 4:
- Prinzip der Pflanzenbestimmung
- Systematik der Pflanzen
- Funktionsweise von Bestimmungsschlüsseln
- Bestimmungsrelevante Merkmale
- Ausgewählte Pflanzenfamilien und -gattungen
- Einfacher Schlüssel für die hier relevanten Taxa
- Prinzip der Pflanzenbestimmung
- Modul 5:
- Essbare Wildpflanzen im Frühling
- Essbare Wildpflanzen im Früh- und Hochsommer
- Modul 6:
- Essbare Wildpflanzen im Spätsommer- und Frühherbst
- Modul 7:
- Essbare Wildpflanzen im Spätherbst- und Winter
- Modul 8:
- Kultivierung von Wildpflanzen auf dem Balkon und im Garten
- Gerätekunde
- Konservierung von Pflanzen
- Modul 9:
- Wiederholung und Prüfungsvorbereitung
- Exkursionsvorbereitung und Führungsdidaktik
- Modul 10:
- Prüfung
- Individuelle Fragerunde und Feedback